von Rudi Kulzer
IBM hat eine neue Version der LinuxONE-Familie angekündigt, die nun aus den Varianten Emperor (Kaiserpinguin) und dem neuen Modell Rockhopper (Felsenpinguin) besteht. Durch deutlich gestiegene Geschwindigkeit und Prozessorleistung will IBM seinen Kunden mehr Wahlfreiheit, aber auch eine gesicherte Datenkonsistenz geben, die sie in der Cloud benötigen.
Die Version LinuxONE Emperor wurde bereits im August 2015 als Linux only Rechner im oberen Leistungsbereich eingeführt. Das nun angekündigte Schwestermodell Rockhopper ist eher als Einstiegsmodell gedacht. Beide gehören zur IBM-Familie der Mainframe-Architektur, werden aber nicht als Mainframe-Server vermarktet. Neben diesem verstärkten Angebot von reinen Linux Modellen für eigen Lösungen sind weiterhin die breiter aufgestellten Mainframes der System z Familie als General Purpose Maschinen im Portfolio. Beide Linien sollen künftig in einer eigenen Markenwelt angeboten werden.
Eine Reihe von Verbesserungen, die zum Teil aus neuen Partnerschaften stammen, sollen Kunden und interessierten Unternehmen helfen, ihre Anwendungen für die Cloud sicherer, einfacher und effizienter zu entwickeln, zu installieren und zu verwalten. Dabei geht es vor allem um neue Möglichkeiten für Hybrid-Clouds.
Dazu optimiert IBM als wichtigen Schritt die Technologien von Cloudant- und StrongLoop- für LinuxONE. Die neuen Möglichkeiten erfordern keine Konvertierung zwischen Programmiersprachen, was die Entwicklungs- und Einführungszeiten spürbar verkürzen kann.
Cloudant, ist eine für den Enterprise-Einsatz vorgesehene und komplett gemanagte NoSQL-Datenbank (nicht relational). Sie speichert Daten im JSON-Format, das allgemein gebräuchlich für Mobildaten ist. Anwender können dabei wertvolle Zeit sparen, indem ihre Daten nativ auf dem System gespeichert werden, ohne dass sie konvertiert werden müssten.
StrongLoop stellt Enterprise-Tools für die Entwicklung von APIs unter Nutzung von Node.js bereit. Die Umgebung basiert auf JavaScript. Dies ermöglicht es Entwicklern, Anwendungen für die Serverseite nativ zu entwickeln.
Erweiterte Wekzeugpalette – größeres Ökosystem
Generell erweitert IBM das Spektrum unterstützter Software und die entsprechenden Einsatzmöglichkeiten für LinuxONE. Dafür wurde kürzlich die von Google entwickelte Programmiersprache Go portiert. Sie dient zur Entwicklung einfacher, zuverlässiger und effizienter Software. Damit soll es für Entwickler noch leichter werden, Softwarewerkzeuge einzusetzen, die sie bereits kennen und schätzen. Ergänzend soll dabei die Leistung, Sicherheit und Skalierbarkeit von IBM LinuxONE die Lösungen verstärken. IBM will ab dem kommenden Sommer aktiv mit Code zur Go-Community beitragen.
Durch ein neues gemeinsames Projekt mit SUSE zu Technologien im OpenStack-Bereich werden SUSE-Tools für das Management von publik, private und hybrid Clouds zum Einsatz kommen, die auf LinuxONE laufen. Zusätzlich konnte IBM zeigen, dass LinuxONE Modelle in der Lage sind, bis zu eine Million Docker Container zu unterstützen. Damit können Unternehmen aus den riesigen Datenmengen, die im Internet der Dinge entstehen, schneller verwertbare Erkenntnisse ziehen.
Im März wird die IBM Open Plattform (IOP) für das LinuxONE-Portfolio kostenfrei verfügbar machen. IOP steht für ein breites Set an Industriestandard- und Apache-basierten Werkzeugen für Big Data und Analytics. Die unterstützten Komponenten umfassen unter anderem Apache Spark, Apache HBase sowie Apache Hadoop 2.7.1, und sowie eine breite Palette populärer Open-Source- und ISV-Tools wie Node.js, MongoDB, MariaDB, PostgreSQL, Chef und Docker. mehr. IBM hat auch das Open Managed Runtime-Projekt (OMR) für LinuxONE optimiert. Dies ermöglicht den Einsatz von IBM Innovation in Virtual-Machine-Technologie für neue dynamische Scripting-Sprachen und gibt diesen die benötigte Skalierbarkeit für den Unternehmenseinsatz.
LinuxONE-Anwender profitieren von den Echtzeit-Analytik-Möglichkeiten. Ein Beispiel: Das UK Met Office, Serviceunternehmen für Klima- und Wetterdienste für Öffentlichkeit, Unternehmen und Behörden, setzt auf LinuxONE für die Transaktionsverarbeitung und Analytik, um wichtige Informationen frühzeitig erkennen zu können.
Nach der Absichtserklärung aus dem Jahr 2015 bietet Canonical seine Ubuntu-Linux-Distribution jetzt LinuxONE-Kunden an. Damit haben Unternehmen eine dritte Option neben SUSE und RedHat. Ubuntu wird für LinuxONE voraussichtlich ab April verfügbar mit der Canonical Release-Version 16.04. Die neuen LinuxONE-Systeme werden voraussichtlich ab März generell verfügbar.
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