von Rudi Kulzer
für VDI Nachrichten
UNTERNEHMENS-IT: IBM kündigte am 23. April 2014 Woche eine Reihe neuer Power Systems-Server an, die mit dem neuen Prozessor POWER8 bestückt sind. Ziel ist es, Rechenzentren zu erlauben, extrem hohe Datenanforderungen mit bisher nicht gekannter Geschwindigkeit zu verarbeiten. Mit dieser Leistungssteigerung und einem damit verbundenen Open-Server-Innovationsmodell will IBM die enormen Big-Data-Herausforderungen in Angriff nehmen, deren Erfüllung derzeit auf dem Markt der Unternehmensrechner Pflicht ist.
Als Einführungsmodelle wurden mehrere neue Scale-out Server der IBM Power Systems-S-Klasse angekündigt. Sie sind mit dem neuen Prozessor POWER8 bestückt, der in einem Zeitraum von mehr als drei Jahren entwickelt wurde und auf mehreren Hundert IBM-Patente basiert.
Der neue Prozessor hat einen Formfaktor von etwa 2,5 cm im Quadrat (1 Quadrat-Inch) und mehr als 4 Milliarden Transistoren an Bord. Für schnelle Datenkommunikation sorgen mehr als 16 km Highspeed-Kupfer-Verkabelung.
Die neuen IBM Power Systeme wurden für die neue Ära von Big Data entwickelt und sollen führenden IT-Unternehmen helfen, neue Workloads und die explosiv ansteigende Menge an Daten, die täglich erzeugt werden, in Echtzeit zu bewältigen,.
Dafür kündigt IBM neben der neuen Hardware auf der Softwareseite drei neue Big Data & Analytics-Lösungen an: IBM Solution for BLU-Acceleration, IBM Solution for Analytics und IBM Solution for Hadoop. Sie bauen direkt auf den IBM Power Systemen auf und sollen schnell neue Erkenntnisse aus strukturierten und polystrukturierten Daten liefern.
Big Blue nennt dazu erste Ergebnisse von Branchen-Benchmarks, bei denen die neuen IBM Power Systeme die Analyse von Daten bis zu 50-mal schneller als die aktuellen x86-basierten Systeme durchführen konnte. Einige Unternehmen konnten ihre Analytik-Abfragen sogar über 1000-mal schneller ablaufen lassen, wodurch sich die Laufzeiten von mehreren Stunden auf nur wenige Sekunden verkürzen ließen.
Offene Server-Plattform im Wettbewerb gegen Intel
Aus Sicht der IT-Architektur basieren die neuen Systeme auf einer offenen Server-Plattform – OpenPOWER. In einem Schritt, der in Kontrast zu den bisherigen proprietären Geschäftsmodellen steht, veröffentlichte IBM durch die OpenPOWER-Foundation detaillierte technische Spezifikationen für seine POWER8 Prozessoren. Damit will Big Blue nach eigenen Angaben Entwicklungsunternehmen, aber auch Mitbewerber eingeladen, ebenfalls Innovationen auf der Prozessor-und Server-Plattform einzubringen als Katalysator für neue Trends. Branchenbeobachter sind sich einig, dass damit eine Wettbewerbsalternative gegen Intels mächtige Server-Plattform aufgebaut werden soll.
Technisch ist die IBM POWER-Architektur der Grundstein für die Innovationen der OpenPOWER-Foundation. Diese wurde im Dezember 2013 von IBM, Google, NVIDIA, Mellanox (InfiniBand/Ethernet, Sunnyvale) und Tyan (Motherboards, Taipeh) mit dem Ziel ins Leben gerufen, eine offene Computing-Plattform zu schaffen, die für alle verfügbar ist. Mittlerweile gibt über 20 Mitglieder, Tendenz rasch wachsend. Die neuen IBM Power Systeme sind die ersten Systeme, die auf die OpenPOWER-Technologie aufbauen.
Als Pilotkunde wurde die Firma FIS mit Sitz in Jacksonville, Florida genannt. Der Anbieter von Zahlungsabwicklung und Banking-Lösungen verwaltet kritische Finanzdaten für Tausende von Unternehmen auf der ganzen Welt. Er kombiniert in einer neuen Lösung ein POWER8-basiertes System mit IBM Flash-Speichertechnologie, um die Leistung seiner Infrastruktur erheblich zu verbessern
Linux: Zusammenarbeit mit Ubuntu
Auf Seite der Betriebssysteme ist Linux eine treibende Kraft bei offenen Systemen. Im Rahmen seiner Unterstützung von offenen Systemen investierte IBM im vergangenen Jahr etwa eine Milliarde US Dollar in Linux und andere Open-Source-Technologien für den Einsatz auf IBM Power Systems-Server. In diesem Zusammenhang gibt es ein wachsendes Netzwerk an Power Systems Linux-Zentren auf der ganzen Welt sowie eine Power Development Platform als Cloud für Entwickler zum Test und zur Portierung x86-basierter migrierter Lösungen für die Power-Plattform.
Auf Basis dieses Engagements stellte IBM zwei neue Linux-Entwicklungen vor: die Verfügbarkeit von Canonical Ubuntu Server, auf allen POWER8 Systemen sowie die Einführung von PowerKVM, einer Power Systems-kompatiblen Version des beliebten Linux-basierten Virtualisierungswerkzeugs KVM, auf allen POWER8-Systemen, die Linux exklusiv fahren.
Die neue IBM Zusammenarbeit mit der Ubuntu-Mutter Canonical (mehr als 20 Millionen Nutzern weltweit), bietet Entwicklern ein kombiniertes Set an Werkzeugen, um Big Data- und Mobile-Software-Anwendungen zu schaffen. Dies ergänzt die bestehende Unterstützung von IBM für Red Hat und SUSE Linux auf Power Systemen.
Erhältlich ab 10. Juni, umfassen die fünf neuen S-Klasse Power8-Power-Server zwei Systeme, die ausschließlich auf Linux laufen sowie drei Systeme, auf denen Linux-, AIX- und IBM i als Betriebssysteme laufen können. Erhältlich in 1- und 2-Sockel-und 2U-und 4U-Konfigurationen beträgt der Einstiegspreis von Power Systems-Servern der S-Klasse in USA voraussichtlich etwa 7.000 US-Dollar und endet in dieser Scale-out-Klasse bei 150.00 US-Dollar. Dort beginnen dann die Scale-up Server die Ende des Jahres vorgestellt werden sollen..
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