ein Nachrichten Blog von Rudi Kulzer
IBM hat seinen Geschäftsbereich „Retail Store Solutions“ (Handelssysteme für Läden), der Terminalsystem und Kassen für den Einzelhandel herstellt, an eine Tochter des japanischen Elektronikkonzerns Toshiba für 68 Milliarden Yen oder umgerechnet 850 Millionen Dollar verkauft.
Big Blue trennt sich damit nach dem PC-Geschäft (an Lenovo) von einer weiteren Sparte, die es nicht mehr zu seinem Kerngeschäft zählt. Nach Angaben von Reuters unter Berufung auf den japanischen Nachrichtendienst Nikkei ist IBM mit einem Marktanteil von 22 Prozent führend bei Kassensystemen (POS-Systeme – Point-of-Sales). Toshiba nimmt mit 7 Prozent den vierten Platz ein, da weitgehend nur in Japan angeboten wurde.
Die Toshiba-Tochter Toshiba TEC steigt durch die Übernahme zum weltgrößten Anbieter von Kassensystemen mit einem weltweiten Vertriebs-und Verkaufsnetz jenseits seiner asiatischen Marktpräsenz auf. POS-Systeme bestehen aus Hardware, Software und integrierten Laden-Lösungen. IBM hat in diesem Geschäftsbereich im vergangenen Jahr mit rund 1000 Mitarbeitern einen Umsatz von 1,15 Milliarden Dollar erwirtschaftet.
Die direkte Aufgabe des Geschäftsbereichs hat allerdings eine interessante historische Note: Der legendäre erste CEO und Chairman der IBM, Thomas J. Watson, hatte nämlich vor seiner Zeit bei Big Blue beim Primus der Registrierkassen NCR gearbeitet. Immerhin bleibt IBM dem Thema als helfender Seniorpartner der Toshiba Tochter TEC weiter verbunden.
Toshiba TEC CEO und Präsident Mamoru Suzuki nannte „Nachfrage nach Multi-Channel-Integration und die Verbesserung der Back-Office-Management“ als Motiv der Übernahme, das für die Japaner zu einem verbesserten Wachstum in den kundenorientierten Vertriebsmärkten führen soll. Dazu gehören – nach einer Pressemitteilung über den Deal – umfassende Dienstleistungen und mehr Unterstützung für Einzelshandelsangebote in der Cloud.
Das vorgeschlagene Abkommen sieht die Errichtung einer neuen Holding-Gesellschaft in Japan vor. Toshiba TEC erwirbt 80,1 Prozent Anteile und IBM halten die Differenz bis zu einem eventuellen vollständigen Aufkauf durch Toshiba. Nach Abschluss der Transaktion wird IBM auch weiterhin Wartungsdienstleistungen für seine bisherigen Vertragskunden übernehmen. Zu denen zählen in den USA Wal-Mart und Toys „R“ Us.
Die Transaktion bedarf noch der rechtlichen Closing-Prozeduren und wird voraussichtlich entweder spät im zweiten Quartal des Jahres 2012 oder Anfang des dritten Quartals abgeschlossen werden, sagt IBM-Meldung.
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