MIT-IBM Studie: Unternehmenskultur verhindert Einsatz von Analyse-Tools

ein Nachrichten Blog von Rudi Kulzer

Nicht die Technik, sondern organisatorische Hürden im Unternehmen stehen der Nutzung von Analyse-Techniken, im IBM-Jargon kurz Analytics genannt, im Weg. Dies zeigt eine neue Studie, die der MIT Sloan Management Review und IBM gemeinsam erstellt haben.

Die Erkenntnis: Es sind eher organisatorische Herausforderungen denn technische Hürden, die Unternehmen von einer umfassenden Analytics-Nutzung abhalten. Vor allem die mangelnde Fähigkeit, neue Ideen und Konzepte im Unternehmen zu verankern, steht der Einführung im Weg. Dieser Meinung sind 44 Prozent der an der Studien teilnehmenden Unternehmen. Nur 24 Prozent machen die Technologie selbst für eine verzögerte Integration verantwortlich.

Unter Analytics-Technologien versteht man allgemein neue intelligente Möglichkeiten, wie Organisationen Informationensammeln, analysieren und nutzen können. Die MIT Sloan Management Review und das IBM Institute of Business Value haben untersucht, wie Unternehmen diese Technologien in ihre Prozesse und Betriebsabläufe einbetten. Befragt wurden weltweit mehr als 4.500 Führungskräfte, Manager und Analysten aus mehr als 120 Ländern und 30 Branchen.

Logo der Zeitschrift der Business School des MIT Quelle: MIT

Der neue Bericht baut auf den Erkenntnissen aus der ursprünglichen Studie von 2010 auf. Diese unterteilt die Analytics-Nutzerin drei Gruppen: „Basisnutzer“, „erfahrene Nutzer“ und „transformierte „Nutzer. Mit Letzteren sind Unternehmen gemeint, die sich bereits in echte „analytische“ Unternehmen verwandelt haben.

Wettbewerbsvorteile durch Analytics

Im Vergleich zum Vorjahr konnten heuer 23 Prozent mehr „transformierte“ und 66 Prozent mehr „erfahrene“ Organisationen Wettbewerbsvorteile mit Analytics-Technologien erzielen. Die Wahrscheinlichkeit, dass sich diese Unternehmen vor ihren Wettbewerbern positionieren, hat sich verdoppelt. Im Gegensatz dazu büßten die Basisnutzer fünf Prozent ihrer Wettbewerbsfähigkeit ein.

Die Mehrheit der Unternehmen nutzen Analytics-Technologien, um ihre finanziellen und operativen Tätigkeiten besser zu managen. Für Entscheidungen in anderen wichtigen Bereichen vertrauen sie seltener auf Analytics-basierte Erkenntnisse. Weniger als 25 Prozent der Basisnutzer gaben an, Daten und Analysen bei Entscheidungen bezüglich Kunden, Geschäftsstrategien und Personalfragen heranzuziehen. Bei den transformierten Organisationen nutzt hingegen etwa die Hälfte Analytics-Technologien für Aufgaben dieser Art.

Breitere Nutzung bei transformierten Organisationen

Laut der Studie unterscheiden sich transformierte Unternehmen von anderen Organisationen durch die breitere Nutzung von Analytics-Technologien. Sie verwenden diese unter anderem, um Entscheidungsprozesse zu beschleunigen und Geschäftsrisiken zu antizipieren. Außerdem machen transformierte Unternehmende Analyse-Ergebnisse leichter für ihre Mitarbeiter nutzbar, beispielsweise im Kundenverkehr.

Auch unterscheiden sich transformierte Unternehmen durch eine offenere Unternehmenskultur von den anderen Gruppen. Sie haben Analytics-Technologien zu einem zentralen Bestandteil ihrer Geschäftsstrategiegemacht und betten auch Vorhersage-Technologien („Predictive-Analytics“)in ihre Prozesse ein.

 

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