ein Blog von Rudi Kulzer
Anfang 2013 will HP erste Computer-Arbeitsspeicher auf Basis seiner Memristor-Technik auf den Markt bringen und damit Flash-Speicher ablösen. Später sollen Speicherchips auf Memristors-Basis auch DRAM und SRAM ersetzen, kündigte HPs Memristor-Forscher Stan Williams vom Labor in Palo Alto auf dem International Electronics Forum 2011 an, berichtet die US-Fachzeitschrift Electronics Weekly.
Zum besseren Verständnis zu dem in der breiten Öffentlichkeit noch wenig bekannten Thema (Quelle Wikipedia):
Ein Memristor – der Name ist ein Kofferwort aus memory (Speicher) und resistor (elektr. Widerstand) – ist ein passives elektrisches Bauelement, dessen elektrischer Widerstand nicht konstant ist, sondern von seiner Vergangenheit abhängt. Der aktuelle Widerstand dieses Bauelements ist davon abhängig, wie viele Ladungen in welcher Richtung geflossen sind. Memristoren werden manchmal neben dem Widerstand, dem Kondensator und der Spule als viertes fundamentales passives Bauelement beschrieben.
Leon Chua, von der University of California, Berkeley, beschrieb bereits im Jahr 1971 den zu dem Zeitpunkt noch nicht als passives Bauelement existierenden Memristor und seine Eigenschaften. Die erste physikalische Realisierung eines Dünnschichtverbundes mit solchen Eigenschaften wurde jedoch erst im Jahr 2007 mitgeteilt. Im April 2008 hat HP-Fellow Stan Williams einen relativ einfach aufgebauten Schichtverbund aus Titandioxid mit Platinelektroden als Memristor vorgestellt. Ende August 2010 wurde in Arbeiten von Jun Yao von der Rice University gezeigt, dass auch einfaches Siliciumdioxid als Schichtmaterial funktioniert. Chua und Williams besuchten im 2010 auch das Deutsche Museum in München, wo bereits ein systematischer Aufbau des Forschungsgedanken zu sehen ist.
Nach Plänen von Williams sollen eventuell schon 2014, ganz sicher aber 2015 Memristor-Chips folgen, die DRAM ersetzen können. Williams hofft, mit den Memristor-Chips den Energiebedarf fürs Schalten im Vergleich zu DRAM um zwei Größenordnungen senken zu können. Als nächster Zukunftsschritt will sich Williams SRAM in einer Memristor-Alternative auf den Markt bringen.
Seit Oktober 2010 arbeitet das HP bereits mit dem koreanischen Speicherhersteller Hynix zusammen, der die ersten Memristor-Chips für HP in Serie fertigen soll. Sie sollen unter dem Namen ReRAM (Resistive Random-Access Memory) vermarktet werden. Nach Angaben von Williams aber will HP die Technik an jeden lizenzieren, der sich dafür interessiert.
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