ein Kommentar von Rudi Kulzer
Die Meldungen aus den USA sind ziemlich eindeutig: Der Verwaltungsrat (board of director) von Hewlett-Packard (HP) will Leo Apotheker wieder los werde. Zu heftig waren wohl die Fehlentscheidungen des ehemaligen SAP-Chefs aus Deutschland in den letzten Tagen. Noch ist die endgültige Entscheidungen nicht gefallen, zumindest nicht zu dem Zeitpunkt, an dem ich diesen Artikel schreibe. Doch es ist mit ziemlicher Sicherheit damit zu rechnen, dass der gallophile IT-Manager Ecken und Kanten des Silicon Valleys länger ertragen muss.
Es ist damit zu rechnen, das Apotheker nach nur 11 Monaten als HP-Chef seinen Hut nehmen muss. Eigentlich heute der Verwaltungsrat diesen Mann gar nicht holen dürfen. Da waren sich viele meiner Pressekollegen und auch IT-Manerger, mit denen ich gesprochen habe einig. Gefreut haben sich an der Hanover Street in Palo Alto, dem Stammsitz von HP nur diejenigen, die vorher unter Mark Hurd stark gelitten haben und die nun für sich eine Chance sahen.
Jubel dagegen bei den Aktionären, als die Nachricht einer möglichen Entlassung aus dem Board-Meeting am Mittwoch in die US-Presse sickerte. Die HP-Aktie konnte ihre Talfahrt beenden und am Mittwoch Nachmittag New York Zeit 6,7% zulegen. Der Aktienkurs ist in den kapitalistischen USA immer noch der Maßstab, der Firmenchefs in den Erfolgshimmer hebt, wie etwa Steve Jobs, oder Kopf und Kragen kostet, wie nun vermutlich Leo Apotheker. Nun soll es 35 Mill. $ kosten, ihn wieder los zu werden.
Damit wird in der Manager-Misere von HP ein weiteres Kapitel aufgeschlagen. Dem Vernehmen nach soll die ehemalige ebay-Chefin Meg Whitman künftig HP führen. Doch auch diese Entscheidung, sollte sich der Fall so entwickeln, darf angezweifelt werden. Eine Wahl Whitman ist zwar nicht so schlecht, wie dies die des glück- und erfolglosen Apotheker war, doch richtig Sinn würde auch diese nicht machen.
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