IBM FORSCHER ENTWICKELN «DENKENDE» COMPUTERCHIPS

Eine interessante Meldung aus dem IBM Lab

gebloggt von Rudi Kulzer

Forscher aus dem kalifornischen IBM Research Center in Almaden haben erstmals Prototypen einer neuartigen Klasse von Computerchips vorgestellt, die die Fähigkeiten des menschlichen Gehirns hinsichtlich Wahrnehmung, Kognition und Reaktion in Grundzügen nachahmen.

Der als Basis für die Forschungsarbeiten dienende Ansatz lautet „Cognitive Computing“ und könnte zukünftig die Herstellung von lernenden Computern ermöglichen, die zudem um ein Vielfaches effizienter und kleiner sind als heutige Systeme.

 

"Verdrahtung des Gehirns" Quelle: IBM

Die von den Forschern vorgestellten neurosynaptischen Computerchips enthalten Silizium-Schaltkreise und Algorithmen, deren Aufbau der Neurobiologie entnommen sind und ähnliche Abläufe ermöglichen wie sie zwischen Neuronen und Synapsen im Gehirn auftreten. Zwei erste Prototypen wurden bereits gefertigt und befinden sich derzeit in der Testphase.

Beide Prozessorkerne wurden in 45-nm-SOI-CMOS hergestellt und enthalten 256 Neuronen. Ein Testchip enthält 262.144 programmierbare Synapsen, der andere 65.536 lernende Synapsen. Das IBM-Team konnte damit bereits einfache Anwendungen wie Navigation, maschinelles Sehen, Mustererkennung, sowie assoziative Speicherung und Klassifizierung demonstrieren.

Test Chip für Cognitive Computing Quelle: IBM

 

Systeme, die auf dieser neuartigen Technologie basieren, bilden eine Abkehr von der seit über einem halben Jahrhundert geltenden, so genannten Von-Neumann-Architektur, nach der die meisten heute verwendeten Computer aufgebaut sind. Von Neumann (1902 – 1957) war ein österreichisch-ungarischer Physiker, der, wie viele jüdische Wissenschaftler,  in die USA immigrierte. Zentrale Aussage der nach ihm benannten Architektur ist, dass ein Computer aus Rechen-, Steuer-, Eingabe- und Ausgabeeinheit sowie einem Arbeitsspeicher besteht und von definierten Programmen und Instruktionen abhängt, um Aufgaben durchzuführen, die Schritt für Schritt abgearbeitet werden.

John von Neumann im Jahr 1940 Quelle: Los Alamos

In der Architektur von kognitiven IT-Systemen verschmilzt die Grenze zwischen Hard- und Software und ermöglicht darauf aufbauenden Computern durch Erfahrung zu lernen, Korrelationen zu finden und Hypothesen zu bilden. Auf diese Weise ahmen sie die strukturelle und synaptische Plastizität des menschlichen Gehirns nach.

Bei der Entwicklung der Chips, die Teil der mehrjährigen Forschungsinitiative SyNAPSE ist, wurden Erkenntnisse und Wissen aus der Nano- sowie Neurowissenschaft und dem Supercomputing eingebracht. IBM und eine Reihe US-amerikanischer Universitäten haben zudem für die zweite Phase des SyNAPSE-Projektes Unterstützung in Höhe von 21 Mio. Dollar von der amerikanischen DARPA-Behörde erhalten.

Das Ziel von SyNAPSE ist es, ein Computersystem zu entwickeln, das nicht nur verschiedenartige sensorische Eingangsdaten gleichzeitig analysiert, sondern sich auch auf Basis seiner Interaktion mit der Umwelt dynamisch rekonfiguriert. Zudem geht es darum, ein System mit dem geringen Energieverbrauch und Volumen des menschlichen Gehirns zu entwickeln.

IBM Forscher im Almaden Center Quelle: IBM

 

Längerfristig möchten die IBM Forscher ein System mit 10 Milliarden Neuronen und 100 Billionen Synapsen realisieren, das weniger als 1 Kilowatt Energie verbraucht und ein Volumen von weniger als 2 Litern aufweist.

„SyNAPSE ist ein wichtiges Vorhaben, um den Weg für Computer jenseits der Von-Neumann-Architektur zu ebnen“, sagt Dr. Dharmendra Modha, Projektleiter bei IBM Research – Almaden. „Zukünftige Anwendungen der Informatik verlangen zunehmend nach Funktionalitäten, die mit der heutigen Architektur nicht mehr effizient genug umgesetzt werden können. Unsere Prototypen sind ein weiterer wichtiger Schritt in der Computerentwicklung. Sie läuten eine neue Generation von Computern und Anwendungen in Wirtschaft und Wissenschaft ein.“

Projektleiter Dr. Dharmendra Modha, Quelle: IBM

 

Biergarten direkt am Schliersee

Seehotel Schlierseer Hof

Seestraße 21, 83727 Schliersee

Tel.: 08026 – 92 92 00

Internet: www.schlierseerhof.de

Ausflug in Richtung der Münchner Hausberge, wie etwa ins Gebiet am Spitzingsee. Zu meinem Geburtstag haben wir das gemacht. Und haben dabei einen netten Biergarten wieder gefunden. Direkt am Wasser mit vernünftigen Parkmöglichkeiten, zumindest während der Woche.

Der Biergarten gehört zum Seehotel Schlierseer Hof, das mit einer Reihe gastronomischer Stüberl punktet. Doch darum geht es nicht. Nur um den Biergarten mit Bedienung, einen Gastgarten also streng genommen. Für Familen und Paare gleichermaßen geeignet.

Biergarten direkt am Schliersee Foto: G. Conrad

Das Museum von Markus Wasmeier liegt ganz in der Nähe. Das altbayrische Bauernhofdorf des bekannten Skistars und zweifachen Olympiasiegers liegt inmitten von saftigen Wiesen vor einer traumhaften Bergkulisse am Südufer des schönen Schliersees, am Ortsausgang auf der Fahrt Richtung Spitzingsee.

Museumsanschrift: Markus Wasmeier Freilichtmuseum Schliersee

Brunnbichl 5, D-83727 Schliersee / Neuhaus

 

Berühmter IT-Schriftsteller Daniel D. McCracken gestorben

ein Blog von Rudi Kulzer

Der erste Bestseller-Autor von wichtigen Computerbüchern, Daniel D. McCracken, starb am 30. Juli in New York an Krebs. Dies berichtet die New York Times. Er wurde 81 Jahre.

Buchautor Daniel D. McCracken Quelle: New York Times

Mr. McCracken schrieb sein erstes Buch, „Digital Computer Programming“, im Jahr 1957. Zu dieser Zeit waren Computer teuer, riesige unhandlich große Maschinen, die schwer zu programmieren waren.

Erste Berechnungen am Computer galten noch als eine Kunst, mit der nur eine Elite-Gemeinschaft von Fachleuten, die das Innenleben der großen Maschinen verstanden, meistern konnten. Die Software als neues Genre war geboren.

Damals wurden neue Werkzeuge – Programmiersprachen – entwickelt, die es erlaubten, dass viel mehr Menschen , zunächst vor allem Ingenieure und Geschäftsleute, später auch der private Verbraucher, Computer als wichtiges Werkzeug des Alltags nutzen.

Die erste derartige Programmiersprache Fortran wurde im Jahr 1957 eingeführt. McCrackens Buch „A Guide to Fortran Programming“, 1961 veröffentlicht, war seine erste große Gewinner, Verkauf 300.000 Exemplaren.

Seit Jahren galt McCracken die Stephen King von Programmier-Bücher. Seine Serie über Fortran und Cobol, eine Computersprache für den Einsatz in Unternehmen, wurden Standards auf dem Gebiet.

Fach zur Programmiersprache Cobol Quelle: Weltbild

Insgesamt war McCracken Autor oder Co-Autor von 25 Bücher mit mehr als 1,6 Millionen verkauften Exemplaren. Sie wurden in 15 Sprachen übersetzt.

 

US Post will 220.000 Stellen abbauen

ein Blog von Rudi Kulzer

In den deutschen Zeitungen war es nur eine kleine Meldung. Doch in den USA und symbolisch für die Welt hat sie Gewicht. Der Service der US-Post muss sich ändern, da sich die Welt verändert.

Der US Postal Service will, schreibt das Wall Street Journal (WSJ), seine Belegschaft bis zum Jahr 2015 um 220.000 Arbeitsplätze reduzieren. Das ist mehr als ein Drittel der Mitarbeiter. Die Pläne dieser massiven Entlassungen wurden, so das Blatt, dem US-Kongress vorgelegt mit dem Ziel, eine Lösung der schwierigen finanziellen Bedingungen der Agentur zu beheben, sagten führende Postbeamten am Freitag den 12.8. Seit 1999 hat die US-Post bereits 235.000 Arbeitsplätze eliminiert, hauptsächlich durch natürliche Fluktuation.

US Postal Service - seit 1775 Quelle: US Postal

Die US-Post finanziert sich in erster Linie aus Portogebühren und nicht aus dem Steuerbudget. Doch schon seit geraumer Zeit hat das Institut, das seinen Ursprung auf das Jahr 1775 zurückführt (Benjamin Franklin war der erste Postmaster General) mit einem starken Rückgang der sogenannten First-Class-Mail (die gängigste Briefmarkengebühr) zu kämpfen.

Grund dafür sind nach Angaben der Agentur die aktuelle konjunkturelle Abschwächung und eine schon länger anhaltende starke Hinwendung der Öffentlichkeit zur Kommunikation im Internet und der Zahlung von Rechnungen online. Einfacher ausgedrückt: es werden deutlich weniger Briefe geschrieben oder Geschäftsdokumente auf Papier mit der spöttisch „snail mail“ (Schneckenpost) verschickt.

Die Agentur beschäftigt heute rund 650.000 Menschen. Die Hälfte der geplanten 220.000 Stellenstreichungen würden von Fluktuationsabgang kommen, sagte Sprecher Dave Partenheimer, weitere Arbeitsplätze jedoch auch durch betriebsbedingte Kündigungen, die jeden treffen könnten, vom Postboten bis zur Verwaltungsspitze.

Die zuständige Gewerkschaft, the American Postal Workers Union, reagierte mit Empörung. „Der geplante scharfe Personalabbau sei keine Lösung für die Finanzkrise der US-Post“, hieß es. Vergangene Woche berichtete die Post einen Nettoverlust von $ 3,1 Mrd. im dritten Quartal. Man werde am Ende des Geschäftsjahres im September keine flüssigen Mittel mehr haben, wenn der Kongress nicht helfe. Schlicht: In wenigen Wochen sei man pleite.

Nach Berichten der Korrespondenten erwägt der Kongress gesetzliche Änderungen, die es erlauben würden, die Postzustellung am Samstag einzustellen. Zusätzlich soll die gesetzliche Forderung zu verändern, der zufolge die Agentur mehr als $ 5,5 Mrd. jährlich für die Kosten künftiger Rentner im Gesundheitswesen zurückstellen muss.

Im Verbund mit den Stellenstreichungen, will die US-ist bis 2015 etwa 300 Brief- und Paketverteilungszentren schließen, E-Mail-Aufbereitungsanlagen, sagte Partenheimer. Zusätzlich sollen in den nächsten Wochen etwa 3.700 der 32.000 Postämtern geschlossen und als begrenzte Dienstleistungs-Shops in Apotheken, Supermärkten und anderen lokalen Unternehmen angeboten werden.

Viele wollen ihr Postamt nicht verlieren Quelle: US Postal

Dieses Thema ist auch bei uns in Europa wohl bekannt, wo dieser Prozess offensichtlich schon früher einsetzte. In der Regel ist es ja umgekehrt. Und wie hier zu Lande, wehren sich die örtlichen Anwohner vehement gegen den nicht aufzuhaltenden Trend des Verlustes von Postämtern.

 

US-Kartellbehörde nimmt Google genauer unter die Lupe

ein Blog von Rudi Kulzer

Die US-Wettbewerbsaufsicht FTC hat ihre im Juni dieses Jahres offizell begonnene Kartelluntersuchung gegen Google auf das Handybetriebssystem Android ausgeweitet. Suchmaschinen-Primus Google steht im Verdacht, die Hersteller von Android-Smartphones davon abzuhalten, auch Dienste des Wettbewerbs zu nutzen. Das berichtet das Wall Street Journal in seiner heutigen Ausgabe (FTC Sharpens Google Probe).

Das Wirtschaftsblatt beruft sich bei seiner Meldung auf „mit der Untersuchung vertraute Kreise“. In dem Artikel ist jedoch im Detail nicht zu erkennen, ob sich die verschärfte Untersuchung nur auf  auf mobile Apps wie Kartendienste bezieht oder ob es auch um den Einsatz alternativer Handybetriebssysteme wie etwa Windows Phone geht.

Google Logo, Quelle Google

Wie in meinem Blog vom 10. August berichtet, hatte Google im Juni bestätigt, dass die FTC ein Verfahren eingeleitet habe und dass Chairman Eric Schmidt im September persönlich vor einem Untersuchungsausschuss des US-Senats auftreten solle. Google kommentierte damals die Vorladung mit den Worten,   die Bedenken der Behörde seien nicht klar. Nun dürfte etwas mehr Klarheit in die Vorphase der möglichen Kartelluntersuchung kommen.

Nach Angaben des Wall Street Journals untersucht  die FTC auch, ob Google seinen eigenen Produkten eine bevorzugte Stellung auf seiner Plattform einräumt. Konkurrenten  klagen schon länger darüber, dass Google die die eigenen Dienste in seinen Ergebnisse zu begünstige. Google weist alle Vorwürfe bezüglich unfairer Geschäftspraktiken und damit verbunden Verstöße gegen US-Kartellgesetze zurück.

30 Jahre IBM PC

ein Blog von Rudi Kulzer

Der IBM PC wird 30 Jahre alt. Schon rauschen die PC-Untergangs-Stories durch die Gazetten und Online-Portale, die das Ende des Zeitalters des Personal Computers verkünden. Doch das ist Unsinn, trotz des derzeit überwältigenden Erfolgs der Tablet PCs. Der „Kisten PC“ ist nur „pervasive“ geworden, man bemerkt ihn nur noch, wenn er einem fehlt.

Die Geschichte des Personal Computers (PC) als Standard des Arbeitsplatz-Computers (Desktop) wurde von der IBM geprägt, wobei sich Big Blue bei diesem Thema nicht immer mit Ruhm bekleckerte und letztlich in der zweiten Hälfte der 80er Jahren aus seinen Zulieferfirmen Microsoft und Intel mächtige Konzerne machte.

Doch der Reihe nach: Der erste IBM-PC, der IBM 5150 Personal Computer, kam am 12. August 1981 auf den Markt. Daher der heutige Jahrestag. Das von der IBM Terminal Abteilung in Boca Raton im Auftrag der Firmenzentrale in Armonk schnell entwickelte Gerät war eine etwas hastige Antwort auf die Erfolge des Apple II und des Commodore PET auf dem damals gerade entstehenden, aber rasch wachsenden Markt für sogenannte  Mikrocomputer.

Bis zu diesem Zeitpunkt hatte IBM ausschließlich die für kommerzielle Kunden bestimmten Systeme IBM 5100 und System/23 Datamaster in der Produktionsschiene, während die bereits deutlich preiswerteren und flexibleren neuen Microcomputer bei Studenten, in Ingenieurbüros und in Agenturen einen raschen Einsatz fanden. Ich selbst gehörte damals mit meinem Ingenieurbüro für Umweltschutz und Siedlungswesen in München zu dieser Gruppe. Den ersten Apple II hatte ein Student mitgebracht.

IBM 5100 war der Name der ersten Serie von Mikrocomputern, die IBM bereits 1975 vorstellte. Dazu gehörten sowohl für damalige Zeiten kompakte Systemeinheiten, sowie eine Auswahl an praktischer Peripherie. Die 5100er waren zwar die Vorgänger des IBM-PC (Typ 5150), ähneln sich technisch jedoch in keiner Weise. Trotz ihres revolutionären Konzepts wurde die Serie ein Flop.

PC Vorläufer IBM 5100, Werkfoto IBM

 

Der erste IBM-PC (5150) hatte noch keine Festplatte, sondern, wie der Apple II, lediglich ein oder zwei Diskettenlaufwerke. Speicherplatz war im Vergleich zu heute noch extrem teuer. Er wurde von 1981 an fast sechs Jahre lang unverändert gebaut. Nachfolgesysteme mit optionaler Festplatte nannten sich erst IBM PC XT und später, mit einem i286-Prozessor, IBM PC AT. Trotz der hastigen Entwicklung des Computers in kürzester Zeit und der Verwendung der billigsten verfügbaren Komponenten war er wegen des starken Markennamens und der Marktpräsens von IBM ein voller Erfolg.

Einer der größten Vorteile des IBM-PC bestand darin, dass er ebenso wie das Vorbild Apple II durch Steckkarten für das Motherboard, die auch nachträglich eingebaut werden konnten, erweiterbar war. Darüber hinaus entstanden durch den einfachen Aufbau aus für jedermann leicht erhältlichen Standardchips schon ab 1983 in Fernost diverse Nachbauten, häufig IBM-Klons genannt, für eine weite Verbreitung der Systemarchitektur sorgten.

 

Der erste IBM PC Modell 5150, Werkfoto IBM

Der IBM-PC entwickelte sich zu einem inoffiziellen Industriestandard, weil er ohne Lizenzierung von IBM nachgebaut werden konnte. Selbst über das Betriebssystem des IBM-PC, DOS 1.0, hatte IBM keine vollständige Kontrolle, obwohl es im Auftrag der IBM nach einem gewissen Zögern von Microsoft entwickelt wurde. Die Meisterleistung das jungen Bill Gates bestand nicht im Programmieren und Zusammensetzen des Betriebssystems aus bereits vorhandenen Komponenten, sondern dass es ihm gelang, die Lizenzrechte im Haus Microsoft zu halten, da IBM die Marktchancen und Zukunftsbedeutung massiv unterschätzt hatte. Ob Gates dies nur intuitiv tat oder bereits gelenkt durch eine starke Marktvision für den PC, ist nicht bekannt.

Wie auch immer, der IBM-PC stand für das, was ein PC war und wurde zum Synonym. Ab Mitte der 80er Jahre waren PCs, die nicht IBM-kompatibel waren, außer im Bereich Heimcomputer schlicht unverkäuflich. Für die zugesicherte Eigenschaft „IBM-kompatibel“ der Hersteller von Nachbauten eines IBM-PC gab es aber nie offizielle Tests oder Zertifizierungen.

In den späteren Jahren hatte IBM kein glückliches Händchen bei der Weiterentwicklung des IBM-PCs. Nach der unglücklichen Einführung der hardwareseitig nicht PC-kompatiblen IBM PS/2-Modelle und mit dem Erscheinen von Microsoft Windows 3.x wurde der Ausdruck IBM-PC bereits ab 1990 eher ein historischer Begriff. Seit der Einführung von Microsoft Windows 95 wurde im PC-Marktsegment praktisch nur noch von Windows-Kompatibilität gesprochen.

Während man bei IBM mit proprietären Konzepten (PS/2 , Micro Channel Architecture, OS/2) versuchte, den Markt gegen Mitbewerber abzuschotten, entwickelten Hersteller wie Compaq, HP, Intel und Microsoft zukunftsfähigere Konzepte und herstellerübergreifende Standards (Extended Industry Standard Architecture) und konnten diese – im Gegensatz zu IBM – auch als Industriestandards durchsetzen. Auch die aktuellen PCs auf der Basis der Prozessoren von Intel oder AMD sind noch weitestgehend kompatibel zu ihrem Urahn, dem IBM-PC. Doch von „IBM-kompatibel“ ist schon lange keine Rede mehr.

 

Salzige Dampnudle mit Grumbeeresupp

Dampfnudelhof

76863  Herxheim-Hayna, Südpfalz, Tel. 07276 – 919801

Dampfnudelhof in Herxheim-Hayna Quelle: Werkfoto

 

Dampfnudel sind „Soul Food“ in Bayern und in der Pfalz. Ob mit süßer oder salziger Kruste, doppelt gebacken, mit Vanille- oder Weinsoße,  sie haben ihre Anhängerschaft.

Dampfnudeln sind eine traditionelle Mehlspeise der süddeutschen Küche und bestehen aus Hefeteig. Nach dem Rezept von Silke Nitsche aus dem Internet wird der Teig nach angemessener Gehzeit (Ruhezeit, in der er aufgeht) zu faustgroßen Kugeln geformt.

Diese werden dann in einem geschlossenen Topf gegart, der etwas Milch und Butter (bayerische Rezeptur) oder Salzwasser und Butter (pfälzische Rezeptur) enthält. Sie werden somit gleichzeitig gebraten und gedämpft, so erhalten sie einen knusprigen Boden und die Oberfläche bleibt schön weich.

Bei der Dampfnudel entwickelt sich dort, wo sie den Topfboden berührt, eine goldbraune Kruste, je nach Zubereitungsart süß oder salzig, nachdem die zugesetzte Flüssigkeit verkocht ist. Da die Kruste leicht am Boden kleben bleibt, wird zum Garen in der Regel ein Topf oder eine Pfanne mit dickem Boden und besonders guter Antihaftbeschichtung oder klassisch eine schwere Gusseisen-Pfanne verwendet. Damit der Dampf nicht entweichen kann, wird der Topfdeckel meist zusätzlich noch beschwert.

In der Pfalz ist die Dampfnudel ein traditionelles Hauptgericht, welches entweder mit süßen Beilagen (Vanille- oder Weinschaumsoße) oder mit salzigen Beilagen (Kartoffelsuppe – Grumbeeresupp) gegessen wird. Es gibt sie mit und ohne Füllung, wobei die pfälzische Variante grundsätzlich ungefüllt ist.

Salzige Pfälzer Dampfnudel mit Grumbeeresupp Quelle: ruk

In der österreichischen  Küche gibt es die Dampfnudel entweder als Germknödel (süße Mehlspeise mit Mohn und Butter) oder als Buchteln (böhmisch). Dampfnudeln gibt es auch in der chinesischen Küche. Diese werden aus Hefeteig hergestellt, in Körben im Dampf gegart und sie sind in der Regel mit Fleisch und Gemüse gefüllt.

Wie auch immer, ein gutes Wirtshaus, um die pfälzischen salzigen Dampnudle mit Grumbeeresupp zu kosten, ist der Dampfnudelhof in Herxheim-Hayna in der Nähe von Landau in der Pfalz. Dazu trinkt man, wenn man sich an alte Sitte halten will, einen Most.

Dampfnudelhof in Hayna Quelle: ruk

 

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Edler Koch im Tabaksdorf

Restaurant Krone in Herxheim-Hayna, Südpfalz

Karl-Emil Kuntz vom Restaurant Krone in Hayna bei Herxheim ist der Star unter den Südpfälzer Köchen. Ein Michelin-Stern, 17 von 20 Punkten im Gault Millau, vier Diamanten im Varta-Führer, viereinhalb Kochlöffel im Aral Schlemmer-Atlas.

Wirtshausschild der Krone Quelle: ruk

Kleiner Tipp eines Stammgastes: das kleine Menü bestellen. Für das große muss man schon richtig Hunger mitbringen.

Tabak und Wein in Herxheim und Hayna

 

Tabakscheune in "Herxe Hayna" Quelle: ruk

In der Südpfalz  wachsen nicht nur edle Tropfen. Hier wird immer noch  Tabak angebaut.   Würzig in der Mischung wird er gerne in Zigarren und Zigarillos verwendet. Mit rund 200 Hektar besitzen Herxheim und Hayna die größte Anbaufläche für Tabak in Deutschland. Wie lange noch liegt an der EU.

Der türkische Schwabe vom Wilhelmsplatz

Wirtshaus: Murrhardter Hof – Inhaber Burhan Sabanoglu

Wilhelmsplatz 6 , 70182 Stuttgart, Telefon 0711/51890112

Von Burhans Homepage:

Kein Wort Deutsch sprach Burhan Sabanoglu, als er 1969 seine Heimat verließ, um nach seiner Ausbildung im Hotel Hilton Istanbul in Deutschland sein Glück zu versuchen. Seine Lehrjahre in deutschen Küchen führten ihn über Frankfurt schließlich nach Stuttgart – etwa ins Parkhotel sowie ins Bierhaus West um sich dann mit der Gaststätte Riegraf am Feuersee seinem Traum vom eigenen Restaurant zu erfüllen. Von da an kochte Burhan Sabanoglu nur noch schwäbisch und machte sich in der Landeshaupstadt schnell einen Namen – das Restaurant platzte bald aus allen Nähten.

Burhan - anatolischer Koch mit Leidenschaft für Spätzle und Kartoffelsalat , Quelle: Burhans Webseite

1996 folgte schließlich der Umzug in großzügigere Räumlichkeiten im Stuttgarter Osten. Burhans Schwäbische Schlemmerstuben am Stöckach war den Kennern der schwäbischen Küche jahrelang ein Begriff.

Nach einer gesundheitlichen Pause gibt Burhan nun mit dem ehemaligen, etwa heruntergekommenen  Wein-Wirtshaus Murrhardter Hof und zusammen mit seinem Sohn sich selbst sein Comeback. In bester Innenstadtlage serviert Burhan nun mit neuem Elan und in gewohnt vorzüglicher Qualität seine schwäbischen Spezialitäten. Ob handgeschabte Spätzle, original schwäbische Maultaschen mit Kartoffelsalat oder ein zünftiger Zwiebelrostbraten, bei Burhan kommt der Liebhaber der schwäbischen Küche voll auf seine Kosten.

Und die Stuttgarter danken es ihm. Das Wirtshaus war bei meinen Stuttgartbesuchen immer gut voll. Tip der gewöhnlich nicht auf der Speisekarte steht – Kalbsbraten in der Reine aus dem Ofen. Danach fragen.

Homepage für Details: http://www.murrhardter-hof.de

 

Google-Chairman Eric Schmidt muss vor dem US-Senat aussagen

Blog von Rudi Kulzer

Google steht mit seinen Erfolgen im Rampenlicht. Doch der Internet-Dominator aus dem kalifornischen Mountain View findet sich derzeit  zwischen zwei extremen Wetterfronten. So bescheren die guten Ergebnisse  im ersten Halbjahr 2011 und der rasche Starterfolg des Sozialen Netzwerks „Google Plus“ dem ehrgeizigen Suchmaschinenkönig eitel Sonnenschein. Doch an der Ostküste zieht über der US-Bundeshauptstadt eine schwere Gewitterfront auf, die den
erfolgsverwöhnten Kaliforniern durchaus bedrohlich werden kann.

Im September muss Google-Chairman Eric Schmidt  vor dem kartellrechtlichen Unterausschuss des US-Senats zu unbequemen Fragen über die wachsende Dominanz des Unternehmens im Internet Rede und Antwort stehen. Dabei hatte sich Google lange dagegen gesträubt, dass  Schmidt oder eine andere Führungskraft  in den politischen Zeugenstand muss. Gerade Eric Schmidt, der zu den  profilierten Unternehmensführern des Silicon Valleys gehört, sieht sich viel  lieber als führender IT-Berater der Mächtigen in Washington, denn im Kreuzfeuer.

Google Chairman Eric Schmidt

Im Juni gelang es  jedoch zwei mit dem Fall Google beauftragen Mitgliedern des Senats  durchzusetzten, dass Eric Schmidt selbst vor dem Ausschuss aussagen wird. Der demokratische  Senator Herb Kohl hatte zusammen mit seinen  republikanischen Partner Senator Mike Lee gedroht, notfalls mit allen  rechtlichen Mitteln eine formelle Vorladung und das persönliche  Erscheinen zu erzwingen. Dies war aber nicht notwendig, da der Google-Chairman  und  seine Mitstreiter den Ernst der Lage einsahen.

So konnte Senator Kohl verkünden, dass er sich auf  die Teilnahme von Eric Schmidt an der Anhörung des Antitrust Unterausschusses  im September freue. Dies werde, so Senator Kohl, erlauben, dass es zu einer wirklich informativen und gründlichen öffentlichen Anhörung kommt. Google wollte ursprünglich weder Schmidt noch CEO Larry Page senden, sondern das Unternehmen durch Chef-Justiziar David Drummond vertreten lassen.

Massive Kartellklage möglich

Die Federal Trade Commission (FTC) hatte schon im Frühjahr eine  breit angelegte, formale kartellrechtlichen Untersuchung von Google begonnen  und im Juni noch erweitert. Auch die  Europäische Kommission ist dabei, zu untersuchen, ob das Unternehmen das europäische Wettbewerbsrecht verletzt. Zudem arbeitet das US-Justizministerium (Department of Justice – DOJ) an strafrechtliche Ermittlungen.

Google bestreitet, dass es rechtswidrig handle, um seine Konkurrenten zu verdrängen. Man habe jedoch Verständnis dafür, dass der wachsende Erfolg unweigerlich zu Beschwerden von verärgerten Konkurrenten  und damit zu einer erhöhten Kontrolle durch Regulierungsbehörden führe.

Die gesamte Situation erinnert an das Kartellverfahren gegen Microsoft in der zweiten Hälfte der 90er Jahre. Bill Gates und seine Truppe hatten als Primus für Anwendungssoftware auf dem Desktop-PC die Möglichkeiten des aufkommenden Internets als „Unix-Kram“ massiv unterschätzt. So gelang es damals Netscape, mit seinem von Marc Andreessen entwickelten Browser (Mosaic) auf diesem Markt  Fuß zu fassen, anfangs ihn sogar zu beherrschen. Darauf  musste  Microsoft mit der Entwicklung des Internet Explorers reagieren und diesen in einem einmaligen Werbefeldzug durchzusetzen.

Dabei  versuchte Bill Gates und seine Strategen, dem Internet Explorer durch Produktbündelung mit dem Betriebssystem zum Durchbruch zu verhelfen. Das wurde von Kritikern als wettbewerbswidrig angesehen. Damit begann der sogenannte Browserkrieg. Das US-Justizministerium  sah in der Produktbündelung und diesem Vorgehen einen Verstoß gegen einen  zuvor geschlossenen Vergleich. Microsoft konnte jedoch die entsprechende Klage 1998 nach drei Jahren in der Berufung durch die glücklichen Umstände eines Richterwechsels in den USA abwehren. In der Europäischen Union muss aber seit Windows 7 ein Programm installiert sein, das die Auswahl eines alternativen Browsers ermöglicht. Bei Google dürfte es in einem möglichen Kartellverfahren um die gesamte Anzeigenpolitik und damit verbundene Zwänge im Internet gehen.

Bei der Betrachtung derartiger Kartellfälle muss aus deutscher Sicht beachtet werden, dass auf beiden Seiten des Atlantiks völlig unterschiedlich Sichtweisen herrschen und Verfahren  verfolgt werden. In Deutschland etwa sind Monopole grundsätzlich verboten, in den USA aber erlaubt. Dort wird nur der Missbrauch der Marktmacht bestraft. Auch die beteiligten Behörden verfahren anders. In Deutschland etwa bestimmt die Kartellbehörde durch einen Schiedsspruch, dass ein kartellrechtlicher Missbrauch vorliege. Dagegen kann dann der Verurteilte klagen. In den USA dagegen müssen FTC oder DOJ vor einem ordentlichen Gericht ihre Sicht eines Missbrauchsfalls einklagen. Der Herbst könnte also im Fall Google spannend werden.