Stuttgarter IT-Herbstmessen als Show wenig erfolgreich

Kommentar von Rudi Kulzer, beobachtet für ZDnet

Die Stuttgarter IT-Herbstmessen – die DMS Expo und die IT & Business, 20. bis 22. September – waren als Messen im Sinne einer Ausstellungsschau nicht erfolgreich, auch wenn die Messeleitung das Gegenteil behauptet. Sie wirkten ein wenig verloren in einer zu großen Hallen und Wandelgängen. Als Kongressmessen haben sie bei gutem Inhaltspotential vielleicht eine Chance.

DMS Expo und IT & Business in Stuttgart Quelle: Messe Stuttgart

Nach der Original-Pressemeldung nach dem Ende der Veranstaltung „ brachte die DMS EXPO 2011 Hersteller und Dienstleister für Enterprise Content-, Output- und Dokumentenmanagement mit noch mehr Entscheidern aus den Unternehmen zusammen. Gemeinsam mit der parallel stattfindenden IT & Business, Fachmesse für Software, Infrastruktur und IT-Services, habe sich das IT-Event im Herbst weiter zum Pflichttermin für die IT-Verantwortlichen und kaufmännischen Entscheider entwickelt“, behaupten die Veranstalter.

Die rund 11.000 Besucher (2010: 10.271) wären überwiegend mit konkreten Investitionsplänen nach Stuttgart, hieß es, wie in allen Erklärungen dieser Art. Doch bei einer derart niedrigen Besucherzahl für eine Messe kann man nicht von dem erträumten IT-Pflichttermin im Herbst sprechen.

Bei der letzten Systems, die vom 21. bis 24. Oktober 2008 in der Neuen Messe München stattfand, wurden nach offizieller Statistik noch 39.000 Besucher und 1.061 Aussteller gezählt. In Stuttgart waren es nun in zwei Jahren in Folge bei den Besuchern gerade mal ein Viertel, bei den Ausstellern etwa die Hälfte. Wäre nicht der große Lokalmatador IBM mit seinem Partnerstand in Halle 5 an Bord gewesen, hätte es noch viel düsterer ausgesehen. Hewlett-Packard, ebenfalls aus der Nachbarschaft verweigert schon länger die Präsenz auf IT-Messen.

Aus Sicht der zu vermittelnden Inhalte gibt es sowohl für die DMS Expo (Dokumenten-Management) wie auch für die IT & Business (Cloud Computing, Big Data) gute Chancen, diese als Kongressveranstaltung mit kleinen Messeständen als Ergänzung als IT-Schwerpunkt im Herbst zu setzen. Aus dem gegenwärtigen Rahmenprogramm mit über 300 Vorträgen und Diskussionsrunden in zehn Fachforen müsste eine gewichtige Kongressveranstaltung werden. Doch dazu sind die Messehallen neben dem Stuttgarter Flughafen kam geeignet. Auch darf gezweifelt werden, ob die ehrgeizigen Veranstalter in Stuttgart das auch so sehen.

 

Kongressmesse als Chance? Quelle: Messe Stuttgart

Meg Whitmann wird HP-Chefin

ein Blog von Rudi Kulzer

Nachricht und Kommentar

Das Gerücht war wahr. Hewlett-Packard hat am Donnerstag den 22.9. seinen schwer angeschlagenen Chef Leo Apotheker durch die ehemalige eBay-Chefin Meg Whitman ersetzt. Es ging nicht um eine Änderung der noch von Apotheker verkündeten Strategie , sondern um eine neue Führungsperson zur  Durchführung des Plans, war zu hören.

Der Umbruch mit Paukenschlag bei HP kam nach mehreren Wochen interner Überlegungen, in denen Vorstandsmitglieder, Führungskräfte und Investoren mit zunehmender Besorgnis beobachteten, wie  Leo Apotheker mit dem Thema eines großen Strategiewechsels umging.

Der Verwaltungsrat  befürwortet nach wie vor den Veränderungsplan – eine mögliche Abspaltung des PC-Geschäftes, die Aufgabe der Familie mobiler Geräte und deren Betriebssystem WebOS sowie den 11,7 Mrd. $ teuren Erwerb des britischen Softwarehauses Autonomy – die Board-Mitglieder hat jedoch nicht das Gefühl, dass Apotheker dafür der richtige Mann sein, war in der US-Presse zu lesen.

Mangelnde Kommunikationsfähigkeit war der Hauptvorwurf, um es auf den Punkt zu bringen. Dies hatte Apotheker bereits bei SAP den Kopf gekostet. Bei SAP war es eine unglückliche und rüde Preisgestaltung, die Kunden verprellte, die sich dann bei Hasso Plattner beschwerten. Bei HP in Palo Alto war es ein desaströser Zickzack-Kurs beim Thema der notwendigen Umgestaltung des umsatzstärksten IT-Unternehmens.

Apotheker ist in Branche bekannt für diese Schwächen. Er hätte niemals an die Spitze von HP berufen werden dürfen. Diese Meinung haben vor 11 Monaten viel Analysten und Journalisten zu Ausdruck gebracht. Diesen Schuh muss sich der Verwaltungsrat gefallen lassen, dessen Entscheidungen in jüngster Zeit häufig schwer nachzuvollziehen waren.

Neue HP-Chefin Meg Whitman Quelle: Werkfoto

Nun soll es die ehemalige eBay-Chefin Meg Whitman richten, die Anfang des Jahres in den Vorstandrat berufen wurde. Wie Leo Apotheker versteht auch die bekannte Silicon Valley Milliardärin und Möchte-Gern-Politikerin nichts von Hardware, die bei HP jedoch auf absehbare Zeit noch eine Rolle spielen dürfte.

Auf die Frage, warum sie beschlossen, die Rolle anzunehmen, sagte sie, „Dies ist eine Chance, zu helfen, eine amerikanische Ikone wieder auf den richtigen Weg zu bringen“. Ein nettes Motiv, aber doch etwas flach in Zeiten einer schweren Krise, in der sich Hewlett-Packard gerade befindet.

In einer US-Telefonkonferenz mit Analysten der Wall Street wurde der Executive Chairman Ray Lane, ob die Anstellung von Whitman nicht etwas „voreilig und verfrüht“ sei.  Die Antwort: Das Board wollte nach Apotheker eine  „interne“ Lösung, die man damit gefunden habe. Meg Whitman gilt seit Anfang des Jahres als „Insider“. Über das Schicksal des PC-Geschäfts soll bis Ende des Jahres entschieden werden.

"Kapitalisten Eminenz" Ray Lane Quelle: Werkfoto

Angesichts dieser Macht des Board of Directors werden wir uns wohl stärker mit dieser Institution und mit Ray Lane beschäftigen müssen, die durchaus auch zum Totengräber von HP werden können. Lane war früher die rechte Hand von Oracle-Chef Larry Ellison, wo er einen guten Job macht. Nun aber gibt er mir Rätsel auf. Er ist Managing Partner der Wagniskapitalisten Kleiner Perkins Caufield & Byers, eine Macht im Silicon Valley.

Und noch eine Anmerkung zum vorläufigen Gedankenabschluss für dieses Wochenende: Nach Berichten in den US-Medien kann Apotheker  im Falle einer Entlassung mit einer Abfindung in Millionenhöhe rechnen. Nach Berechnungen des „Wall Street Journal“ kommen für die elf Monate, die Apotheker an der HP-Spitze steht, mehr als 35 Millionen US-$ zusammen. Nach dem im September 2010 geschlossenen Vertrag steht ihm eine Abfindung von 7,2 Millionen Dollar zu. Hinzu kämen Aktien, die mit rund 18,8 Millionen Dollar bewertet werden. Darüber hinaus habe Apotheker bereits fast zehn Millionen Dollar erhalten, seit er im November 2010 seinen Job antrat. Das Unternehmen wollte die Berechnungen des US-Blattes nicht kommentieren, war im Handelsblatt zu lesen.

HP-Chef Apotheker soll gefeuert werden

ein Kommentar von Rudi Kulzer

Die Meldungen aus den USA sind ziemlich eindeutig: Der Verwaltungsrat (board of director) von Hewlett-Packard (HP) will Leo Apotheker wieder los werde. Zu heftig waren wohl die Fehlentscheidungen des ehemaligen SAP-Chefs aus Deutschland in den letzten Tagen. Noch ist die endgültige Entscheidungen nicht gefallen, zumindest nicht zu dem Zeitpunkt, an dem ich diesen Artikel schreibe. Doch es ist mit ziemlicher Sicherheit damit zu rechnen, dass der gallophile IT-Manager Ecken und Kanten des Silicon Valleys länger ertragen muss.

Es ist damit zu rechnen, das Apotheker nach nur 11 Monaten als HP-Chef seinen Hut nehmen muss. Eigentlich heute der Verwaltungsrat diesen Mann gar nicht holen dürfen. Da waren sich viele meiner Pressekollegen und auch IT-Manerger, mit denen ich gesprochen habe einig. Gefreut haben sich an der Hanover Street in Palo Alto, dem Stammsitz von HP nur diejenigen, die vorher unter Mark Hurd stark gelitten haben und die nun für sich eine Chance sahen.

Jubel dagegen bei den Aktionären, als die Nachricht einer möglichen Entlassung aus dem Board-Meeting am Mittwoch in die US-Presse sickerte. Die HP-Aktie konnte ihre Talfahrt beenden und am Mittwoch Nachmittag New York Zeit 6,7% zulegen. Der Aktienkurs ist in den kapitalistischen USA immer noch der Maßstab, der Firmenchefs in den Erfolgshimmer hebt, wie etwa Steve Jobs, oder Kopf und Kragen kostet, wie nun vermutlich Leo Apotheker. Nun soll es 35 Mill. $ kosten, ihn wieder los zu werden.

Damit wird in der Manager-Misere von HP ein weiteres Kapitel aufgeschlagen. Dem Vernehmen nach soll die ehemalige ebay-Chefin Meg Whitman künftig HP führen. Doch auch diese Entscheidung, sollte sich der Fall so entwickeln, darf angezweifelt werden. Eine Wahl Whitman ist zwar nicht so schlecht, wie dies die des glück- und erfolglosen Apotheker war, doch richtig Sinn würde auch diese nicht machen.

HP muss mit Aktionärsklage rechnen

ein News Blog von Rudi Kulzer

Hewlett-Packard steht vermutlich eine Aktionärs-Sammelklage ins Haus. Dies berichtet das Wall Street Journal. Der Vorwurf: Das HP-Management habe im Vorfeld der jüngsten geschäftlichen Bewegungen die Investoren falsch informiert. Diese führten zu einen starken Rückgang des Aktienkurses des in Palo Alto ansässigen Unternehmens, so die Argumentation.

HP Stammsitz in Palo Alto Quelle: Werkfoto

Die Klage wurde von Aktionär Richard Gammel am  US Bezirksgericht in Central California eingereicht. Als Beklagte werden HP Chef Leo Apotheker sowie die Finanzchefin Catherine Lesjak genannt. Den beiden Führungspersonen wird vorgeworfen,  sie hätten wissentlich falsche Angaben gemacht, um den Wert der Aktien künstlich aufzublähen.

Genauer gesagt kritisiert die Klage Apothekers Aussagen zur Ertragslage des Unternehmens sowie zur  Bedeutung des Personal-Computer Geschäfts, und die damit verbundene Rolle des mobilen Betriebssystems WebOS, das zusammen mit Palm Inc. erworben wurde. Im August dann Apothekers Strategiewechsel, bei dem von einem möglichen Spinoff des PC-Geschäfts die Rede war. Dazu kam ein geplanter Kauf des britischen Softwarehauses Autonomy für  mehr als 10 Mrd. US-$ und nach unten korrigiert seine Ergebnisprognose.

Die strategischen Erwägungen lösten einen 20% Rückgang des Preises pro HP-Aktie aus. In Fällen derartig starker Verluste kommt es in den USA häufiger zu Klagen von Seiten der Aktionäre. Um eine solche Klage jedoch zu gewinnen, müssen die Kläger nachweisen, dass Apotheker und andere Führungskräfte bei HP wusste, dass ihre Ausführungen bereits zum Zeitpunkt der Veröffentlichung falsch waren. Das ist in der Regel sehr schwer nachzuweisen.

Windows : Brücke zwischen Tablett und PC

Ein Blog Kommentar von Rudi Kulzer

„Wir haben Windows neu erfunden“, trompetete Microsoft-Manager Steve Sinofsky am 13. September auf der Entwicklerkonferenz „Build“ in Anaheim bei der Vorstellung von Details des neuen Systems stolz in den Saal und hielt ein neues Tablet hoch. Bild und Nachricht rauschten durch den weltweiten Blätterwald.

Windows Entwickler Steve Sinofsky Quelle: Microsoft

„Vom Chip-Satz bis zur Benutzeroberfläche bietet Windows 8 eine Reihe neuer Funktionen, die ihresgleichen suchen“ meint der Chefentwickler des mächtigen Softwarehauses, von dessen Team auch Windows 7 entwickelt wurde. Insgesamt 1500 Veränderungen hätten die Entwickler gegenüber der derzeit aktuellen Version umgesetzt.

Bei Windows 7 ging in erster Linie darum, das unglückselige Vista-Disaster durch ordentliche Korrekturen vergessen zu machen. Windows soll offensichtlich eine Antwort auf den Erfolg der Apple Tablets zu geben, ohne diese zu kopieren.

Dies scheint gelungen zu sein, glaubt der Spitzenkommentator des Wall Street Journal in IT-Fragen, Walt Mossberg, in einem Videoeinschub im Finanzblatt. Windows 8 habe zwei Systems unter dem Dach eines Betriebssystems, eines für PCs und eines für Tablet. „This is fresh and different from Apple“, so Mossberg.

Walt Mossberg Wall Street Journal

Es sei ein Betriebssystem, das in zwei Modi gefahren werden kann, erläutert er die technischen Details. Dies eröffne möglicherweise Unternehmens-Usern die Möglichkeit, auch ihre „Legacy Apps“ aus Microsofts glorreicher Desktop-Dominanz. Ein interessanter Gedanke!

Bemerkenswert ist zudem dabei, das nun Microsoft erstmals von einem Kenner der Szene in Zusammenhang mit „Legacy“ (Erbstücke) genannt. Bisher galt der Titel eher den alten IBM Mainframe Kisten, die derzeit mit neuem Konzept wieder starke Zuwachsraten verzeichen.

Nach den Plänen von Microsoft soll Windows 8 der größte Veränderungssprung einer Version seit Windows 95 werden. Die neue Version hat sich von der in die Jahre gekommenen Windows-Oberfläche verabschiedet und nimmt stattdessen Anleihen bei Microsofts Smartphone-Betriebssystem Windows Phone, das ja als Apple-Herausforderer entwickelt wurde, wie man weiß mit geringem Erfolg.

Die Startoberfläche ist wie bei Windows Phone nach dem sogenannten „Metro“-Design gestaltet: Mit Hilfe von etwas klobig wirkenden „Live-Kacheln“ lassen sich etwa Nachrichten aus Sozialen Netzwerken oder E-Mail-Konten aufrufen. Apples iPad lässt grüssen.

Windows 8 - Live-Kacheln im Metro Design Quelle: Microsoft

Erstmals unterstützt das PC-Betriebssystem auch Chipsätze der britischen Prozessorschmiede ARM und eignet sich damit auch für kleine mobile Geräte und die zur Zeit so irre gefragten Tablet-Computer. Diesen Markt dominieren Apple (iPad) und Google (Android)

Die entscheidende Frage, die in der Disney-Stadt unbeantwortet blieb, war, wann Geräte mit Windows 8 für Kunden erhältlich sein werden. Darauf ging  Sinofsky in Anaheim nicht ein. Es gehe um Qualität und nicht um den Zeitpunkt, wann Microsoft die Software liefern werde. Bisher hatte Microsoft ein neues Betriebssystem etwa alle drei Jahre auf den Markt gebracht.

Bei Windows 8 würde das  Herbst 2012 für diese Release heißen. Das gibt Apple eine Menge Zeit, um weitere Fortschritte mit dem iPad zu machen, glauben  einige Analysten.“Ich denke, das Apple iPad kann ein weiteres Jahr auf Hochtouren laufen“, sagte Frank Gillett, Analyst bei Forrester Research.

Microsoft gab am Dienstag bekannt, dass fast 450 Millionen Kopien des derzeitig aktuellen Betriebssystem Windows 7 verkauft worden seien. Apple hat mehr als 28 Millionen iPads abgesetzt.

 

Quo vadis Yahoo und AOL?

ein Blog von Rudi Kulzer

Die verbale Schlacht ist geschlagen, die Folgen wegen der ausfallenden Attacken der rüde gefeuerte Carol Bartz noch nicht absehbar. Doch das ist ein persönliches Problem.

Nun stellt sich vielmehr die Frage, was wird aus Yahoo? Wer kann einen schon leicht abgeschlagenen dritten Platz hinter Google und Facebook im mörderischen  Wettbewerb des Internets einnehmen. In diesem Zusammenhang muss auch AOL und last but not least Microsoft genannt werden. Von dem ehemals mächtigen Softwarehaus aus Redmond hört man zur Zeit beängstigend wenig.

Yahoo Stammsitz im Silicon Valley Quelle: Werkfoto

Yahoo war in seiner Glanzzeit als Web-Portal eine der meist besuchten Seiten im Internet. Doch das Angebot Web-Portal reicht nicht mehr. Das Rad hat sich weiter gedreht in Richtung  soziale Netzwerke und mobile Geräte. Da konnte Yahoo nicht mithalten, auch unter Carol Bartz nicht. Die ehemaligen Yahoo-Chefin konzentrierte sich auf Stärkung Yahoos Online-Medien und original Berichterstattung, versäumte es aber, neue Social-Networking-Tools, Video-Dienste oder mobile Anwendungen entwickeln zu lassen, die heute stark im Trend liegen.

So ist die aktuelle Geschichte von Yahoos Unglück nicht nur die Story vom Leiden einer ehemals gefeierten Managerin, sondern eine lebendige Illustration des Wandels von Websites, die mit professionellen Inhalten auf eine neue digitale Welt reagieren müssen, die von Mobiltelefonen und Standort-Angeboten (local based business) beherrscht werden.

Diese Problem teil Yahoo mit einem anderen Internet-Pionier, mit  AOL. Beide konnten sich als Web-Portale mit den Online-Inhalten der ersten Jahre einen Namen machen, ihren Kunden aber nicht auf Handy-Bildschirme und soziale Netzwerke folgen. Beide Unternehmen haben versucht, Medien-Unternehmen zu werden.

AOL Logo aus guten Tagen Quelle: Werkfoto

Inzwischen stellt die nächste Generation von Internet-Unternehmen wie Google und Facebook die Nachfrage nach Information und Unterhaltung zufrieden – nicht durch die Schaffung von Inhalten, sondern durch den Aufbau mobiler und sozialer Networking-Services und gewinnt so zunehmend neue User und wertvolle Werbekunden.

Yahoo-Websites, wie die Homepage, der E-Mail-Service sowie Nachrichten für Finanzen oder Sport haben noch immer ein großes Publikum – 177,6 Mio. Besucher pro Monat (nach Marktforscher comScore). Yahoo liegt damit an zweiter Stelle nach den Google. Doch während Yahoo-Verkehr stark abflacht erfreuen sich Google und Facebook wachsender Beliebtheit.

Nach Aussagen der Marktforscher verbringen die User nur noch halb so viel Zeit auf Yahoo, wie sie auf Facebook tun. Das scheint für potentielle Anzeigenkunden wesentlich interessanter zu sein. So ist der Anteil am Display-Werbekuchen für drei Jahre in Folge geschrumpft (Quelle: eMarketer, ein Digital-Marktforscher).

„Yahoo hat immer noch eine enorme Menge an Verkehr“, sagte David Hallerman, Principal Analyst bei eMarketer der New York Times. „Aber mehr und mehr Anzeigen werden in gezielter Weise vermarktet.“

Im Jahr 2007 kaufte Google DoubleClick, ein Display-Werbung Firma, um mit mit Yahoo zu konkurrieren. Zwei Jahre später hat Google daraus DoubleClick Ad Exchange als effizienten Anbieter für Käufer und Verkäufer von Werbeflächen entwickelt.Zusätzlich in YouTube investiert, um TV-Werber zu locken, Anzeigen zu schalten.

Tim Armstrong, AOL-Chef seit 2009, investierte massiv in Nachrichten und original Berichterstattung. Sein größter Deal war es, The Huffington Post, eine Nachrichten-Website zu Beginn dieses Jahres zu kaufen. Zusätzlich erwarb er den Tech-Blog TechCrunch. Aber wie bei Yahoo, sind auch bei AOL die Aktionäre unzufrieden und fordert das Unternehmens zu filettieren und die Stücke zu verkaufen.

Im Wettbewerb um den dritten Platz muss auch Microsoft genannt werden. Das einst mächtige Softwarehaus, das die Welt der Arbeitsplatzrechner (Desktop) beherrscht, tut sich historisch hart mit dem Internet, hat doch Bill Gates einst dies als „Unix-Zeugs“ verspottet. Diese Fehleinschätzung zeigt bis heute trotz zahlreicher Bemühungen ihre Folgen.

Dim Sum in München

von Rudi Kulzer

Asien Restaurant Kam Yi, Rosenheimer Str. 32, München, Tel. 089 4481 366

Gegenüber City Hilton

Wer in München gut Chinesisch essen will, sollte ins Kam Yi in der Rosenheimer straße gehen. Das von einer chinesisch/vietnamesischen Familie geführte Asien Restaurant ist ein Spezialist für Dim Sum.

In der Küche des Kam Yi Quelle: Kam Li

Aus Wikipedia: Dim Sum (chinesisch 點心 / 点心 diǎn xīn, kant. dím sām) sind kleine Gerichte, die meist gedämpft oder frittiert sind. Sie stammen ursprünglich aus der kantonesischen Küche Chinas. Zum Teil stammen die Häppchen aus traditionellen Teehäusern. Man findet es in unzähligen Variationen und allen Preisklassen vor allem im Süden und Osten Chinas.

Chinesische Super Snaks im Hongkong Stil Quelle: Wikipedia

Dim Sum werden zu klassischem chinesischen Tee meistens in kleinen Bambuskörbchen gereicht. Die Bambuskörbe haben einen Durchmesser von knapp 20 cm und können zum Dämpfen aufeinander gestapelt werden, der oberste wird danach abgedeckt. In jedem befindet sich ein normalerweise auch aus Bambus bestehendes Gitter, auf das die Speisen gelegt werden.

Es ist üblich, die Mahlzeit je nach Geschmack noch mit Sojasauce oder anderen – zum Teil scharfen – Soßen zu verfeinern. Den Großteil der Gerichte machen gefüllte Teigtaschen aus. Die Füllungen können aus allen denkbaren Sorten von Fleisch, Meerestieren und -früchten, aber auch aus Ei und Süßem bestehen.

Die chinesische Bezeichnung wird für alle möglichen Arten von Zwischenmahlzeiten und Snacks verwendet. Wörtlich übersetzt heißt Dim Sum in etwa „das Herz berühren“ (im Sinne von „Kleine Leckerbissen, die das Herz berühren“). Die in Europa allgemein übliche Schreibweise dim sum gibt die kantonesische Aussprache unter Verwendung englischer Schreibkonventionen wieder. Die korrekte Aussprache ist „Dim Sam“.

Tresen des Kam Yi Quelle: Kam Yi

Heute zählt das Restaurant Kam Yi, das seit 1991 vom Herrn Seong Yang geleitet wird zu einer der guten Adressen für asiatische Küche in München. Auf der Speisekarte finden sich neben der vorzügliche Dim Sum Auswahl eine Reihe imposanter Hauptgerichte aus China (kantonesisch) und Vietnam.

Mitten in der Stadt liegt Kam Yi gegenüber vom Gasteig, so dass die Gäste es schnell und bequem mit den öffentlichen Verkehrsmitteln (S-Bahn) erreichen können. Falls sie mit dem Auto kommen, könne sie in der Tiefgarage des Hilton City München gegenüber  parken.

Im Gegensatz zu den meisten chinesischen oder asiatischen Lokalen wirkt das Kam Yi nicht mit asiatischer Kultur in Rot und Gold „überladen“, eher ungewöhnlich schlicht für ein asiatisches Lokal. Die beiden steinernen Fische am Eingang sind ein Symbol (Yo Yü) für Wohlstand und Überfluss. Aufmerksamer Service.

Das Kam Yi am Gasteig wurde vom Gourmet Journal der Feinschmecker als eines der besten China Restaurants Deutschlands bereits mehrmals empfohlen.

 

3M und IBM entwickeln neuen „Klebstoff“ zur Schaffung dreidimensionaler Halbleiter

ein Nachrichtenblog von Rudi Kulzer

auf der Basis einer Pressemeldung

3M und IBM haben bekanntgegeben, dass die beiden Unternehmen die gemeinsame Entwicklung von Klebstoffen planen, die dazu verwendet werden können, Halbleiter in dichtgepackte Silizium-Towers zu verbauen.

Es gelte, eine neue Materialklasse zu entwickeln, die es erstmals erlaubt, kommerzielle Mikroprozessoren zu bauen, die aus Schichten von mehr als 100 separaten Chips bestehen.

Möglicher "Chip-Wolkenkratzer" von IBM Quelle: Werkfoto

Ein solches „Stacking“ genanntes Verfahren würde das Tor zu einem wesentlich höheren Integrationsniveau bei IT-Systemen und Konsumerelektronik öffnen. Als Folge davon könnten Prozessoren künftig sehr eng mit Hauptspeicher- und Netzwerkkomponenten zu einem Siliziumbaustein verbunden werden. Das würde dann den Chips bis zu tausendmal schneller machen als die heutigen schnellsten Mikroprozessoren. Dies würde zu wesentlich leistungsfähigeren Smartphones, Tablets, Computern und Spielekonsolen führen.

Das Ergebnis dieser Arbeit könnte die heutigen Bemühungen, Chips in die dritte Dimension zu bringen, beflügeln. Diese Anstrengungen werden als 3D-Packaging bezeichnet. Die gemeinsame Forschung greift dabei einige der schwierigsten technischen Herausforderungen auf, die beim Übergang der Branche auf echte 3D-Chipformen auftreten.

So werden beispielsweise neue Arten von Klebern benötigt, die Hitze effizient durch einen dicht gepackten Chipstapel abführen und von wärmeempfindlichen Bauteilen wie logischen Schaltkreisen fernhalten können.

„Heutige Chips, auch solche mit 3D-Transistoren, sind de facto 2D-Chips mit noch immer sehr flachen Strukturen“, sagt Bernard Meyerson, IBMs Chef-Forscher für Chipfragen in East Fishskill.“Unsere Wissenschaftler beabsichtigen, Materialien zu entwickeln, die es uns erlauben, sehr große Computerleistung in einen neuen Formfaktor zu bringen – den „Silizium-Skyscraper“.

IBM Forscher Bernhard Meyerson Quelle: Werkfoto

Wir glauben, dass wir den jetzigen Status im Bereich Packaging weiterentwickeln können und dabei eine neue Klasse an Halbleitern schaffen, die höhere Geschwindigkeit und mehr Möglichkeiten bereitstellt, bei gleichzeitig geringem Energieverbrauch. Dies sind Schlüsselanforderungen vieler Hersteller, besonders der Anbieter von Tablets und Smartphones.“

Ziel ist die Verbindung gesamter Wafer

Viele Halbleitertypen, inklusive derer für Server und Spielekonsolen, benötigen heute Packaging- und Verbindungstechniken, die nur bei einzelnen Chips angewendet werden können. 3M und IBM planen die Entwicklung von Klebern, die für gesamte Siliziumwafer verwendet werden können und dabei hunderte oder tausende von Chips auf einen Schlag beschichten. Die heutigen Prozesse dagegen sind vergleichbar mit einem Schritt-für-Schritt-Prozess pro individuellem Chip.

Im Rahmen der Vereinbarung wird IBM Expertise in der Entwicklung von Halbleiterpackaging-Prozessen einbringen, 3M bringt seine Expertise in der Entwicklung und Herstellung von adhäsiven- klebenden – Materialien ein, eine der Kerntechniken des bekannten Konzerns aus Minnesota.

3M Stammsitz in Minnesota Quelle: Werkfoto

3M Klebstoffe werden exakt auf Kundenanforderungen hin entwickelt und sind „allgegenwärtig“ – sie werden in einer Vielzahl von verschiedenen Produkten und Branchen eingesetzt, inklusive High-Tech-Anwendungen wie in der Halbleiterbranche, bei Konsumerelektronikgeräten, in der Luft- und Raumfahrt sowie der Solarbranche.

Yahoo feuert Carol Bartz

ein Nachrichten Blog von Rudi Kulzer

Der Verwaltungsrat von Yahoo hat seine Chefin (CEO) Carol Bartz von ihrem Posten abgelöst. Dies berichtet das Wall Street Journal. Man war ungeduldig geworden in der Kontrolletage des Unternehmens, das einst hochfliegende Pläne als wichtiger Player im Internet hatte, diese aber nicht verwirklichen konnte.

Die 62 Jahre alte Carol Batz, der man die Entscheidung telefonisch mitteilte, war von dem abrupten Schritt offensichtlich überrascht, schreibt das Finanzblatt. Der Wert der Yahoo-Aktie stieg im nachbörslichen Handel um mehr als 6% auf $ 13,72.

Carol Bartz (62) als Yahoo-Chefin

Der Vorstand ernannte Chief Financial Officer Tim Morse zum Interims-CEO werden, während nach einem Ersatz für Frau Bartz. Gesucht wird.

Yahoo war vor dem Aufstieg von Google lange die Nummer 1 der Suchmaschinenanbieter. Doch der Service der der späten 1990er Jahre hat in den letzten Jahren stark an Boden verloren, an Google und Facebook.

Der Wert der Yahoo-Aktie blieb während der Amtszeit von Carol Bartz flach wie auch der Umsatz der einstigen Vorzeigefirma.  Eine auf 10 Jahre angelegte Such-Werbepartnerschaft mit Microsoft hat nichts gebracht. High-Level-Führungskräfte haben das Unternehmen das in 1995 in Santa Clara gegründete und heute in Sunnyvale ansässige Silicon Valley Unternehmen in Scharen verlassen.

Yahoo Firmenzentrale Quelle: Werkfoto

Carol Bartz war einst Top-Managerin bei Sun Microsystems, bevor sie de CAD/CAM Anbieters Autodesk wurde. In den 14 Jahren bei Autodesk, erhöhte sie Umsatz und Aktienkurs. Am 14. Januar 2009 übernahm sie die Chef- Bürde bei Yahoo.

 

Google will Produktpalette straffen

ein News-Blog von Rudi Kulzer

Google-Chef Larry Page will die die Produktpalette des Suchmaschinen-Primus straffen. Das gab das im kalifornischen Mountain View ansässige Unternehmen am Freitag bekannt. Es sollen eine Reihe von Produkten oder Services eingestellt und so der Fokus stärker auf Kernaufgaben ausgerichtet werden.

Google-Chef Larry Page Quelle: Werkfoto

In einem Blog von Google Senior Vice President Alan Eustace waren Einzelheiten zu lesen: So soll  Aardvark, ein sogenannter „sozialer“ Suchdienst nicht mehr angeboten werden. Google hatte ein gleichnamiges Unternehmen im vergangenen Jahr für 50 Mill. US-$ übernommen. Eustace betont jedoch, es werde auch weiterhin in  die Entwicklung von Sozial-Suchtechnologien investiert. Diese erlauben es Nutzern, Kontakten aus Netzwerken zu nutzen, um Online-Abfragen beantworten können.

Darüber hinaus will Google weitere Dienste, einschließlich „Desktop“, ein Service zur Durchsuchen des eigenen PCs und „Notebook“ zum Speichern von Querverweisen von Website-Adressen .

Die neuen Beschlüsse folgen der erst vor kurzem bekanntgegeben Einstellung von „Slide“, einer Social-Networking-Software, die Google im vergangenen Jahr gekauft hatte und des  Google Labs-Projekt, eine Website, die Benutzern erlauben, um Prototypen von neuen Produkten Probe entwickelt.