Kommentar von Rudi Kulzer, beobachtet für ZDnet
Die Stuttgarter IT-Herbstmessen – die DMS Expo und die IT & Business, 20. bis 22. September – waren als Messen im Sinne einer Ausstellungsschau nicht erfolgreich, auch wenn die Messeleitung das Gegenteil behauptet. Sie wirkten ein wenig verloren in einer zu großen Hallen und Wandelgängen. Als Kongressmessen haben sie bei gutem Inhaltspotential vielleicht eine Chance.
Nach der Original-Pressemeldung nach dem Ende der Veranstaltung „ brachte die DMS EXPO 2011 Hersteller und Dienstleister für Enterprise Content-, Output- und Dokumentenmanagement mit noch mehr Entscheidern aus den Unternehmen zusammen. Gemeinsam mit der parallel stattfindenden IT & Business, Fachmesse für Software, Infrastruktur und IT-Services, habe sich das IT-Event im Herbst weiter zum Pflichttermin für die IT-Verantwortlichen und kaufmännischen Entscheider entwickelt“, behaupten die Veranstalter.
Die rund 11.000 Besucher (2010: 10.271) wären überwiegend mit konkreten Investitionsplänen nach Stuttgart, hieß es, wie in allen Erklärungen dieser Art. Doch bei einer derart niedrigen Besucherzahl für eine Messe kann man nicht von dem erträumten IT-Pflichttermin im Herbst sprechen.
Bei der letzten Systems, die vom 21. bis 24. Oktober 2008 in der Neuen Messe München stattfand, wurden nach offizieller Statistik noch 39.000 Besucher und 1.061 Aussteller gezählt. In Stuttgart waren es nun in zwei Jahren in Folge bei den Besuchern gerade mal ein Viertel, bei den Ausstellern etwa die Hälfte. Wäre nicht der große Lokalmatador IBM mit seinem Partnerstand in Halle 5 an Bord gewesen, hätte es noch viel düsterer ausgesehen. Hewlett-Packard, ebenfalls aus der Nachbarschaft verweigert schon länger die Präsenz auf IT-Messen.
Aus Sicht der zu vermittelnden Inhalte gibt es sowohl für die DMS Expo (Dokumenten-Management) wie auch für die IT & Business (Cloud Computing, Big Data) gute Chancen, diese als Kongressveranstaltung mit kleinen Messeständen als Ergänzung als IT-Schwerpunkt im Herbst zu setzen. Aus dem gegenwärtigen Rahmenprogramm mit über 300 Vorträgen und Diskussionsrunden in zehn Fachforen müsste eine gewichtige Kongressveranstaltung werden. Doch dazu sind die Messehallen neben dem Stuttgarter Flughafen kam geeignet. Auch darf gezweifelt werden, ob die ehrgeizigen Veranstalter in Stuttgart das auch so sehen.