IBM hat am 22. Juli 2010 in New York einen neuen Mainframe-Server und eine neue System-Architektur vorgestellt. Das neue zEnterprise genannte Großrechner System gibt Kunden die Möglichkeit, in Zusammenarbeit mit weiteren Hardware-und Architekturkomponenten, verschiedene Anwendungs-Workloads ohne Bruch auf den Hardware-Plattformen Mainframe, IBM Power 7 und x86 System durchgängig zu bearbeiten.
Als Betriebssystem können dabei z/OS (Mainframe), IBM AIX (Unix) sowie Linux genutzt werden. Als wichtigste Komponenten sind neben der neuen zEnterprise Mainframe Einheit die IBM zEnterprise BladeCenter Extension (zBX) als Sitz der Anwendungen sowie der IBM zEnterprise Unified Resource Manager (zManager) als Chefdirigent an der Konsole zu nennen
Die IBM sieht den Entwurf des neuen kompakten Enterprise Systems als Antwort auf eines der drängendsten Probleme wie sie in den Rechenzentren an der Tagesordnung sind: Während die klassischen Mainframe-Struktur und die dazugehörende Datenbank in einem „Silo“ sitzen, laufen die Programme der Applikationen in einem anderen, obwohl diese doch zusammenarbeiten müssen. Das führte bisher zu starken zeitlichen Verzögerungen, unerwünschten Medienbrüchen und damit verbunden erhöhten Kosten.
Das soll sich ändern: Nun können IBM-Kunden auf der neuen zBX Blade Plattform Anwendungen, die auf IBM Power7- und System x BladeCenter-Systemen laufen in den zEnterprise-Mainframe-Server zu integrieren und sie über den Großrechner zu managen. Dazu kommen neue Blades, die für Workloads optimiert sind, wie zum Beispiel Analytics oder Verwaltung von Web-Infrastrukturen.
Zwiti: Applikationen auf dem Blade Center
In den Blade-Teil des System können sich die dedizierte Blade-Server, da sie als Mainframe-Ressourcen verwaltet werden, mit ihren Daten und Workloads mit der Mainframe System z verbinden. Dabei können zehntausende von Off-the-Shelf-Anwendungen genutzt werden.
Dazu wird IBM zunächst General-Purpose-Blades auf Basis von IBM Power7-Technologie und AIX einsetzten. Darüber hinaus stellt IBM ein workload-optimiertes Blade – den IBM Smart Analytics Optimizer – vor, um die Leistung komplexer Analytik-Workloads zu beschleunigen und dabei die Transaktionskosten deutlich zu senken.
Zusätzlich ist die Ankündigung von General-Purpose-Blades für die zBX auf der Basis von System x- mit Linux geplant. Von Windows-Blades ist derzeit noch nicht die Rede. Weitere workload-optimierte Blades sollen u.a. IBM DataPower für bessere Webseiten- und Netzwerkleistung umfassen.
Als Steuermann des neuen Kombi-Systems dient der IBM zEnterprise Unified Resource Manager (kurz zManager). Die erste Firmware ihrer Art sitzt auf der Konsolen-Hardware und integriert die Ressourcen verschiedener Plattformen als ein einziges virtualisiertes System und bietet einen einheitlichen Managementansatz für zEnterprise. Über 100.000 (!) virtualisierte Server können als ein einziges gemeinsames System verwaltet werden auf einem komplett konfigurierten Cluster von zEnterprise-Systemen.
Der z Manager ist damit auch der Schlüssel dafür, die Qualitätsattribute des Mainframes wie Sicherheit und Zuverlässigkeit auch für Workloads auf Power und x86-BladeCenter-Systemen zu nutzen.
Zwiti: Neuer Mainframe z196
Auf der Mainframe-Seite ist das zEnterprise-System nach Angaben von Big Blue das stärkste IBM System, das es jemals gab. Das Kernsystem – zEnterprise 196 genannt – hat 96 der derzeit weltweit schnellsten und leistungsstärksten Mikroprozessoren an Bord, die mit einer Geschwindigkeit von 5.2 GHz in der Lage sind, mehr als 50 Milliarden Anweisungen pro Sekunde auszuführen.
Ein wichtiger Bestandteil dieser neuen IBM Mikroprozessor-Technologie ist die neue Software zur Leistungsoptimierung von hohem Datenaufkommen. Diese erzielt eine bis zu 60-prozentige Verbesserung von datenlastigen und Java-Workloads. Trotz gleichen Energieverbrauchs bietet die zEnterprise 196 bis zu 60 Prozent mehr Kapazität als das System z10.
Die neue z196 baut auf den traditionellen Sicherheitsfeatures des IBM System z auf. Sie sind die einzigen kommerziellen Systeme, die die Sicherheitsstufe EAL 5 (Evaluation Assurance Level 5 Security Classification) erreichen.
Für die Workload Optimierung kann die z196 bis zu 80 Spezialprozessoren enthalten, um somit eine weitere Kostenreduzierung und eine höhere Leistungsfähigkeit zu ermöglichen. Beispiele sind wie schon bei den Vorgängermodellen z) und z10 der System z Application Assist Processor (zAAP) zur Integration von Java-Workloads mit Kerngeschäftsanwendungen, der System z Integrated Information Processor (zIIP), der entwickelt wurde, um Kapazität im Kernsystem freizusetzen und damit IT-Kosten zu senken und die Integrated Facility for Linux (IFL) um Linux-Workloads auf dem Mainframe zu optimieren.
Als weitere Hardware Ergänzung stellte IBM ein neues z/OS Distributed Data Backup Feature für das Speichersystem DS8000 an. Es soll dabei helfen, die Kosten für Datenschutz und Disaster Recovery zu senken, indem Umgebungen für Disaster Recovery über Plattformen hinweg auf der z196 konsolidiert werden. Kunden können nun wichtige Daten von Workloads auf mehreren Plattformen über leistungsstarke Verbindungen mit der unübertroffenen Sicherheit und Verlässlichkeit des Mainframe kombinieren.
Zwiti: Verbesserte Speicher und Software
Eine weitere Neuheit ist der IBM Smart Analytics Optimizer, ein Beschleuniger für analytisches Datenaufkommen, der in der BladeCenter-Erweiterung des neuen Systems integriert wurde. Die hybriden Eigenschaften des neuen zEnterprise Systems und des Smart Analytics Optimizers ermöglichen dem Kunden die Analyse von Daten in Hinblick auf zukünftige Marktentwicklungen und helfen ihm dabei neue Möglichkeiten aufzudecken und Risiken besser zu vermeiden – bei einem bis zu zehnfachen Beschleunigungsfaktor.
Für den Mehrwert von zEnterprise beim Kunden sollen die Synergieeffekte des breiten Hard- und Software-Portfolios sorgen. So kündigte IBM neue Tivoli Systems Management Software, Websphere Middleware, Rational Entwicklungs-Tools und Lotus Collaboration Software für zEnterprise an. Jedes Angebot wurde für zEnterprise optimiert und darauf abgestimmt, in Verbindung mit der neuen Blade Center Extension plattformübergreifend zu arbeiten.
Erschienen bei ZDnet IT Business
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