ein CeBIT Nachrichten Blog von Rudi Kulzer
Das Partnerland der CeBIT 2012, Brasilien, ist mit 195 Millionen Einwohnern eine der am schnellsten wachsenden Volkswirtschaften weltweit. Das Wachstum wird die Lebensqualität der Menschen verbessern. Gleichzeitig müssen die Megacities des Landes smarter gemanagt und wertvolle Ressourcen sowie ökologische Systeme bessergeschützt werden.
IBM präsentiert auf der CeBIT 2012 aktuelle Projekte, die das leisten sollen: So kann das „City Operations Center für Rio de Janeiro“ Naturereignisse wie Stürme oder Regenfluten genau vorhersagen. Daneben arbeitet IBM mit dem Ölkonzern Petrobras an einem Projekt zum nachhaltigen Wirtschaften im Unternehmen, und hat gemeinsam mit dem brasilianischen Ministerium für Wissenschaft und Technologie (MCT) das Portal „CiênciaCidadã“ entwickelt.
Schneller und präziser reagieren: Das Rio Operations Center
Das Rio Operations Center, am 31. Dezember 2010 an den Start gegangen, integriert und verknüpft Informationen aus den Systemen verschiedener städtischer Verwaltungsbezirke und öffentlichen Dienstleister wie Polizei und Feuerwehr. Ziel ist es, bei besonderen Ereignissen, Notfällen oder Umweltkatastrophen schneller und präziser zu reagieren. Ursprünglich konzipiert für reine Notfallsituationen, unterstützt es jetzt auch das Management von Großveranstaltungen wie die Neujahrsfeiern an der Copacabana, große Fußballevents und dem wachsenden Verkehr in der Stadt. Das Rio Operations Center konsolidiert die Daten aus den verschiedenen Systemen, liefert Echtzeit-Visualisierung, überwacht und analysiert die Datenströme. Damit können Entscheidungen auf der Grundlage von aktuellsten Informationen getroffen werden.
Genaue Prognosen für Sturm und Regen
Stürme und Regenfluten richten im fünftgrößten Staat der Erde immer wieder erhebliche Schäden an. Zuletzt verursachte ein Unwetter im April 2010 Millionenschäden. Um für solche Naturereignisse besser gewappnet zu sein, entwickelten IBM Forscher im Rahmen des Rio Operations Center ein Wettervorhersage- und Hydrologisches Simulationssystem (PMAR) für die Stadt, das Sturmböen und starke Regenfälle 48 Stunden im Voraus präzise anzeigen kann. Zurückgegriffen wird dabei auch auf „DeepThunder“, ein Hochleistungsrechner der IBM, der mit einem speziell entwickelten Modell für die Analyse von Wetterdaten arbeitet.
Nachhaltigkeitsmanagement bei Petrobras
Der staatliche Ölkonzern Petrobras sieht sich zunehmender Kritik bezüglich seines Geschäftes mit der Erdölförderung ausgesetzt. Um die dadurch entstehenden Umweltrisiken zu minimieren und Kritikern zu begegnen, arbeiten IBM und Petrobras gemeinsam an einem Projekt, um das Bewusstsein für nachhaltiges Wirtschaften im Unternehmen zu fördern und nach außen hin zu dokumentieren – zum Beispiel für den Dow Jones Sustainability Index. So wurde nun ein Informationssystem entwickelt, über das 35 verschiedene KPIs (Key Performance Indicators) zu Umwelt-, Gesundheits- und Sicherheitsbelangen innerhalb von nur 24 Stunden abrufbar sind. Vorher dauerte eine solche Auskunft bis zu 45 Tagen.
Verbesserung der öffentlichen Dienste
Die Stadt Porto Alegre investiert im Rahmendes Projektes Procempa in Technologie zur Überwachung und Verbesserung der öffentlichen Dienste. Entwickelt von IBM und zunächst in den drei Bereichen Arbeit und Straße, Wasser- und Abwasserentsorgung sowie städtische Reinigung eingesetzt, sichert das Projekt ein fundiertes Wissen auch über Abteilungen hinweg. So kann die Verwaltung die Bedürfnisse der Bevölkerung schneller erkennen, analysieren und darauf reagieren. Basierend auf der Maximo Asset Management-Lösung, verwaltet die Stadt nun ihre Arbeiten und Reparaturen mit dem smarten IBM System, ebenso wie die öffentlichen Dienstleistungen für ihre Bürger. Hierunter fallen Dienste wie die Wasserversorgung, sanitäre Einrichtungen, öffentliche Beleuchtung oder die Müllabfuhr. Damit gewährleistet Porto Alegre eine bessere Dienstleistungsqualität für die mehr als 1,4 Millionen Einwohner
Ciência Cidadã – ein Portal für die Artenvielfalt
Gemeinsam mit dem brasilianischen Ministerium für Wissenschaft und Technologie (MCT) hat IBM ein Portal entwickelt, über das Informationen und Studien zur nationalen Artenvielfalt ausgetauscht werden können. „Ciência Cidadã “ stellt Collaboration-Werkzeuge, Social Media und Geodaten zur Verfügung, die von Studenten, Wissenschaftlern, Lehrern und Kommunen geteilt und gemeinsam bearbeitet werden.
Smarter Banking für Brasiliens Kreditinstitute
Datenintegration, Cloud Computing und ein modernes Management-Analyse-System: Die Kreditinstitute Banco Santander und Banco Volkswagen arbeiten gemeinsam mit IBM daran, ihre IT-Systeme effizienter, flexibler und intelligenter zu machen. Die auf der CeBIT präsentierten Beispiele zeigen auch, dass die Anforderungen der Banken an ihre IT international durchaus vergleichbar sind.
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